Der „NaturErlebnisHaus Buschwiesen e.V.“ ist ein außerschulischer Bildungsanbieter, für den die Umweltbildung und Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen gegenüber der Natur und der nachhaltigen Landwirtschaft im Sinne der Bildung der nachhaltigen Entwicklung im Mittelpunkt steht. Mit Hilfe von Bildung der nachhaltigen Entwicklung (BNE) gibt es die Möglichkeit, Menschen jetzt und in Zukunft ein gutes und gerechtes Leben zu ermöglichen.
Welche Schlüsselthemen einer BNE werden berücksichtigt?
Die ökologische Dimension steht im Vordergrund. Daraus haben sich die folgenden Schlüsselthemen entwickelt: Wasser, Natur, Klima, Ernährung, kulturelle Vielfalt, soziale Gerechtigkeit und biologische Vielfalt. Diese Themen sollen spannend vermittelt werden und Einflüsse und ökonomische Belange der Landnutzung durch den Menschen mit in die Thematik eingebaut werden. Da viele Angebote inklusiv und methodisch abgestimmt und auf Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen aufgebaut sind, haben wir die soziale Dimension der BNE in allen Angeboten berücksichtigt.
Welche Perspektivwechsel gibt es?
Wir beleuchten unsere Angebote aus verschiedenen Blickwinkeln. Beispielsweise regen wir die Teilnehmenden im Spannungsfeld ökologische Landwirtschaft und Massentierhaltung zu unterschiedlichen Betrachtungsweisen und Ideen zu Konfliktlösungen an. Auch die unterschiedliche Sichtweise und Wertung von Problemen von Kindern und Erwachsenen (z.B. im Kontext Natur- und Artenschutz und Landwirtschaft) wird thematisiert und regt die Teilnehmenden zu neuen Sichtweisen an. Da unsere Bildungsveranstaltungen fächerübergreifend angelegt sind, wird auch hier ein Perspektivwechsel angeregt. Ebenso soll unsere hochwertige Ausstattung an Untersuchungsgeräten (z.B. Stereolupen oder Ferngläser) ganz neue Ansichten vom Kleinen zum Großen ermöglichen, um so eine „unentdeckte“ Welt schätzen zu lernen. Nutztiere, Wildtiere, die in Symbiose miteinander leben. (Die Schwalbe benötigt z.B. den Matsch der Schweine von der Wiese zum Nestbau. Wie viele Schweine gibt es noch außerhalb von Mastställen – warum geht die Population von Schwalben zurück?)
Wie wird zukunftsorientiertes Denken gefördert?
Bei unseren Veranstaltungen lernen die Teilnehmenden handlungsorientiert und praxisbezogen ökologische Zusammenhänge zu verstehen und den Einfluss des Menschen zu hinterfragen. Dabei wird die Natur mit Freude erlebt, um eine Motivation für ein nachhaltiges, umweltbewusstes Denken und Handeln zu fördern. Dies unterstützen wir mit spiel- und erlebnispädagogischen Elementen (z. B. Bau von Nistkästen), kulturellen Aktionen (z.B. „Vom Brot zum Korn“ – Getreide mahlen und backen im Holzbackofen) durch eine intensive und qualitativ gute Betreuung. Wir stimmen unsere Veranstaltungen zielgenau auf die Bedürfnisse der jeweiligen Besuchergruppe ab. Schulklassen bieten wir je nach Altersstufe fächerübergreifende und am Lehrplan orientierte Angebote und vermitteln neben dem Wissenstransfer auch Gestaltungskompetenzen gemäß einer BNE. Beispielsweise werden anhand von eigenen Mess- und Beobachtungsergebnissen Problemstellungen erkannt, beschrieben und Lösungen gesucht, um nachhaltige Entwicklungen zu fördern.
Welche Methoden werden angeboten?
Unsere Angebote sind immer handlungsorientiert angelegt. Die Teilnehmenden sollen die Natur mit allen Sinnen erleben und selbständig erforschen. Unsere Konzepte sind zielgruppenspezifisch aufgebaut. Das betrifft sowohl die Altersstufe (von der Vorschule bis zum Seniorenalter), den Bildungsgrad (von der Förderschule bis zum Gymnasium/Hochschule) als auch die mögliche Beeinträchtigung der Teilnehmenden (z. B. Mobilitätseinschränkungen, Sehbehinderungen oder kognitive Beeinträchtigungen). Viele Angebote beinhalten Kleingruppenarbeit und selbständiges Arbeiten. Bei Kindern aus der Kita oder der Grundschule werden spielerische Elemente aus dem Bereich der Natur- und Umweltpädagogik eingesetzt und Bastelaktionen durchgeführt. Auch Elemente der Erlebnispädagogik fließen in unsere Angebote mit ein. Dabei werden Teambildungsprozesse gefördert. Ab dem Grundschulbereich über die Sekundarstufe I und II bis zur Erwachsenenbildung gehört zur Methodenvielfalt auch der Umgang mit wissenschaftlichen Untersuchungsgeräten wie Stereolupen, Mikroskopen und Wasseranalysegeräten.
Welche Bedeutung hat die Partizipation von Veranstaltungsteilnehmenden?
Wie wird Reflexion und Austausch sichergestellt?
Während der Veranstaltungen sind wir im ständigen Austausch mit den Teilnehmenden über das gerade Erlebte, Problemstellungen der Arbeitsaufträge oder erste Ergebnisanalysen. Wir geben dabei möglichst wenige Vorgaben und animieren die Teilnehmenden dazu, eigene Schlüsse und Denkweisen zu erläutern. Bestimmte Angebote beinhalten eine ausführliche Abschlussbesprechung, wo Mess- und Beobachtungsergebnisse unter ökologischen und ökonomischen Aspekten eingeordnet werden. Dabei wird auch die Veranstaltungsqualität evaluiert. Wir sind offen für die Wünsche, Fragen der Teilnehmenden. Beispielsweise gehen wir bei Veranstaltungen mit Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen auf deren individuelle Fragen und Erlebnisse ein, so dass vorgefertigte Konzepte während der Veranstaltungen flexibel angepasst werden.
Welche Kompetenzen werden gefördert?
Wichtig ist uns in unserer Arbeit die Vermittlung von Gestaltungskompetenzen, die unsere Teilnehmenden je nach Altersstufe und Bildungsgrad in die Lage versetzen, Probleme, die unsere Lebensweise betreffen, zu erkennen, zu analysieren und nachhaltige Lösungen anzubieten.
Folgende Kompetenzen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung werden in unseren Programmen geschult:
• Weltoffen und neue Perspektiven integrierend Wissen aufbauen
• Vorausschauend Entwicklungen analysieren und beurteilen können
• Interdisziplinär Erkenntnisse gewinnen und überlegt handeln
• Gemeinsam mit anderen planen und handeln können
• Zielkonflikte bei der Reflexion über Handlungsstrategien berücksichtigen können
• An kollektiven Entscheidungsprozessen teilhaben können
• Sich und andere motivieren können
• Die eigenen Leitbilder und die anderer reflektieren können
• Vorstellungen von Gerechtigkeit als Entscheidungs- und Handlungsgrundlage nutzen können
• Selbständig planen und handeln können
• Empathie für andere zeigen können